Einladung zum persönlichen Gebet und zur geistlichen Betrachtung

Auf der Sakristei-Seite im Inneren unserer Domkirche befindet sich das eindrucksvolle Relief des betenden Jesus am Ölberg; umgeben von den schlafenden Aposteln, den ihm stärkenden Engel und den herannahenden Häschern mit Judas Iskariot als Anführer.

 

Mich berührt diese Szene sehr.

Das Ringen Jesu im Gebet mit seinem Vater – es bedeutet für mich im Letzten das „Los-Lassen" schlechthin. Jesus lässt sich in letzter Konsequenz hineinfallen in seine Sendung und der Vater lässt ihn – ihm auf- und unterfangend (H.U.v. Balthasar) – los in das Leiden und den Tod hinein, schließlich in die Verherrlichung durch die Auferstehung. Jesus bittet den Vater, den Leidenskelch wegzunehmen, aber in seinem Flehen überlässt er sich ganz dem Willen des Vaters.

 

Und Gott erhört ihn – anders: Ein Engel vom Himmel gab ihm neue Kraft und er betete noch inständiger, dass sein Schweiß wie Blut auf die Erde tropfte (vgl. Lk 24,43–44). Gott nimmt den Kelch und die Angst nicht weg, aber er schenkt neue Kraft.
Die Jünger waren vor Kummer eingeschlafen. Nicht nur dass sie Jesus alleine lassen, sie erkennen auch nicht, in welcher entscheidenden Situation sie selber stehen. Sie können ein Bild für alle jene sein, die in ihrem Leben die entscheidenden Momente „verschlafen". Oft ist die Not so groß und so nahe und man sieht sie nicht, man wird erst wach, wenn es zu spät ist. Die großen Versuchungen unserer Zeit sind die Lethargie, die Gleichgültigkeit, die Resignation sowie die Neigung „vor Kummer einzuschlafen".

 

Währenddessen drängen die Häscher, die Jesus verhaften, in großer Zahl heran. Ist das nicht typisch für die Welt: die Guten schlafen und die Bösen sind am Werk? Es hat den Anschein, die Gutgesinnten bilden die geduldige, schweigende Mehrheit und überlassen den anderen das Wort und die entscheidende Tat.

 

Jesus hingegen rüttelt die Jünger aus dem Schlaf: Auf, lasst uns gehen [hl. Papst Johannes Paul II.], der Verräter, der mich ausliefert, ist da (vgl. Mk 14,41–42). – Den eigenen Weg mit Jesus bis zum Ende zu gehen.
Die stille Betrachtung des Ölbergreliefs in unserer Domkirche lässt uns vieles von Jesus lernen. Diese Szene lädt uns ein zum persönlichen Gebet und zur geistlichen Betrachtung. Wir können Jesus nahe sein und Ermutigung für das eigene Leben empfangen und so mit Zuversicht und Hoffnung Ostern entgegengehen.


Mag. Wilhelm A. Ringhofer, Pfarrmoderator im Seelsorgeraum zur Hl. Hildegard von Bingen

 

Text: Mag. Wilhelm A. Ringhofer

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